Für Onlineshops ist die Relevanz von Produktvideos mittlerweile immer mehr gestiegen, weswegen auch bekannte Verkaufsplattformen die Funktion der Videodarstellung mittlerweile auf Ihren Seiten eingebaut haben. Aus diesem Grunde macht es als Verkäufer oder Händler auch Sinn neben professionell erstellten Produktfotos auch hochwertige Produktvideos erstellen zu lassen. Denn mit einem guten Produktvideo wird der Kunde zusätzlich animiert das Produkt zu kaufen und es bietet zudem noch mehr Möglichkeiten Details und Funktionsweisen eines Produktes prägnant und schnell zu vermitteln.
Wenn man sich jetzt denkt, ein Produktvideo ist schnell und einfach zu Hause mit dem Smartphone erstellt, der irrt sich jedoch. Denn oft sehen die Ergebnisse alles andere als professionell aus und können den Kunden im schlimmsten Fall sogar abschrecken. Jetzt stellt sich jedoch die Frage was so ein Produktvideo kostet, wenn es professionell erstellt werden soll.
Genau wie bei den Produktfotos gelten hier die Preise, die man im Internet und von verschiedenen Anbietern findet, eher als Richtpreise als die finalen Preise für das fertige Produktvideo. Oft sind diese Richtpreise oder Pakete für sehr einfache Produkte konzipiert, welche wenig Handling erfordert oder in einer Serie recht einfach auszutauschen bzw. mit dem gleichen Licht und Kamera Setup zu drehen sind. Der finale Preis für ein professionelles Produktvideo wird jedoch von einigen Faktoren beeinflusst welche dann zum letzten Angebot führen.
Genau wie bei der Erstellung von Produktfotos gibt es auch bei Produktvideos im Voraus ein ausführliches Briefing. In diesem Briefing wird zum einen über die Produkte oder die Produktpalette gesprochen. Zum anderen wird auch die Darstellung bzw. bestimmte Szenen für die Darstellung des Produktes abgeklärt. Welche Funktionen sind wichtig zu zeigen? Auf welche Details soll besonders geachtet werden bzw. sollen extra hervorgehoben werden? Zudem werden auch wichtige Punkte wie das Einfügen von Texten oder kleinen Animationen, sowie das Verwenden von Requisiten oder das Buchen eines Models für das Produkt abgesprochen. Alle diese Punkte werden dann bei der finalen Preisgestaltung für das Produktvideo berücksichtigt und sollten bereits im Briefing geklärt werden.
Nachdem das Briefing abgeschlossen und alle wichtigen Fragen und Vorstellungen geklärt ist wird das erstellt. Hierbei sind das Handling des Produktes bzw. der Produkte ein wichtiger Faktor für den Zeitaufwand aber auch den allgemeinen Aufwand wichtig. Wenn das Produkt erst zusammengebaut werden muss oder es sich um mehrere schweren oder eher unhandlichen Produkte handelt nimmt dies natürlich eine gewisse Zeit in Anspruch, welches im Preis für das Produktvideo berücksichtig werden muss. Je nach Produkt und Aufwand bzw. Umfang des fertigen Produktvideos kann hier eine Produktion auch einen ganzen Tag dauern. Bei einer einfachen Darstellung auf neutralem Grund ist der zeitliche Aufwand natürlich geringer, jedoch sollte auch hier der Aufbau des Setups und die jeweiligen Lichteinstellungen nicht missachtet werden.
Auch das aufzeichnen von bestimmten Features und Details ist etwas was bei der Produktion mit einbezogen wird und somit mehr Zeit in Anspruch nimmt. Kleine einfache Produkte sollten aus diesem Grund nicht unterschätzt werden, da auch hier Details eingefangen oder auch bestimmte Funktionen dargestellt und demonstriert werden sollen. Wie bei der Produktfotografie, gilt es zudem auch die Beschaffenheit des Produktes mit einzubeziehen. Manche Produkte haben bestimmte Oberflächen die Reflektionen erzeugen und sind dadurch sind meist anders handzuhaben als matte Flächen, außer die Reflexion wird hierbei als Stilmittel genutzt. Dies sind alles Faktoren die bereits im Voraus mit eingeplant werden müssen, welche sich dann auch auf den Preis der Produktvideos auswirkt.
Bei einigen Produkten ist der Einsatz eines Models sinnvoll. Denn bestimmte Produkte wie Mode oder Schmuck wirken erst richtig, wenn sie von einem echten Menschen getragen. Bei anderen Produkten wird erst durch eine richtige Benutzung durch eine Person bestimmte Merkmale oder Funktionen erst deutlich gemacht. Sollte ein Model für ein Produktvideo gewünscht werden sollte hier verdeutlicht werden, dass dies meist einen weiteren Drehtag in Anspruch nimmt. Gerade wenn eine Kombination von Szenen mit und ohne Model gewünscht ist.
Aus diesem Grund werden die Szenen ohne Model im Voraus gedreht und die Szenen mit Model an einem weiteren Tag. Dies hat den Vorteil, dass das Model genug Zeit hat sich auf die Szenen einzustellen und das Produkt dann auch optimal zu präsentieren. Des Weiteren wird bei Szenen mit Model ein anderes Licht- als auch Studio Setup benötigt, welches vorbereitet und aufgebaut werden muss. Nicht zu vergessen bekommt das Model natürlich auch die verdiente Gage für die gedrehten Szenen.
Wenn der Dreh der Produktvideos abgeschlossen ist beginnt die Nachbearbeitung des Materials. Hierbei werden sowohl die Sichtung des Materials, der Schnitt aber auch die notwendigen Farbkorrekturen mit einberechnet. Je nach Wunsch des Kunden als auch die vorgegebene Zeit des Produktvideos sind hierbei entscheidend. Somit wird bei einer aufwendigen Farbkorrektur mit eventuellen Schriftanimationen deutlich mehr Zeit benötigt, als wenn nur eine einfache Farbkorrektur ohne Animationen gewünscht ist.
Des Weiteren sollte bedacht werden, dass bei einem 1-Minütigen Produktvideo deutlich mehr Aufwand beim Schnitt und der Nachbearbeitung benötigt werden als bei einem Produktvideo, welches nur 30 Sekunden geht. Dies wird meistens bereits im Briefing besprochen. Nachdem die Postproduktion abgeschlossen ist wird dann das fertige Produkt dem Kunden vorgestellt. Jedoch besteht immer die Möglichkeit im Nachhinein zusätzliche Änderungen vorzunehmen oder Animationen einzubauen, welche dann noch einmal durch eine Nachbearbeitung zusätzliche Arbeit in Anspruch nehmen kann und sich nachträglich auf den Preis auswirkt.
Wichtig ist, dass nicht jedes Produktvideo den gleichen Aufwand benötigt. Denn jedes Produkt bringt immer ein spezielles Handling und Herausforderungen mit sich, wodurch ein Vergleich im Aufwand sehr schwerfällt und nahezu unmöglich ist. Wir empfehlen bereits beim Briefing alle wichtigen Details anzusprechen und so viele Dinge wie möglich zu klären. Es ist zwar möglich in einem Nachdreh weitere Features und Details noch einmal einzufangen, jedoch ist das ein Zeitaufwand der vorher nicht einberechnet wurde und somit nachträglich den Preis für das Produktvideo beeinflusst.
Wie sich der Preis im Bereich der Produktfotografie zusammensetzt können sie in unserem Beitrag „Produktfotografie Preise – Wie setzt sich der Preis zusammen“ nachlesen.